Form follows function: Workshop über ACT-Metaphern

Workshop von Psychotherapeut Reimer Bierhals über paßgenaues Entwickeln von Metaphern und Erfahrungsübung beim ACT-Kongress der DGKV

 

ACT-Metaphern und -Erfahrungsübungen haben mit größerer Wahrscheinlichkeit Einfluss auf den therapeutischen Prozess mit Psychotherapie-KlientInnen, wenn sie als Modelle eine relevante individuelle Erfahrung abbilden, die einen noch nicht gelebten potentiellen Veränderungsaspekt beinhalten. Und: wenn sie innerhalb der therapeutischen Interaktion zu Verhaltensexperimenten auf der Modellebene genutzt werden, um das Verhaltensrepertoire im Sinne von psychischer Flexibilität zu erweitern. --> Hintergrund zur Akzeptanz-&Commitment-Therapie ACT

 

Im Workshop „Form follows function“ wird erläutert, wie passgenaue ACT-Metaphern und -Übungen als Experimente gemeinsam mit KlientInnen (weiter-) entwickelt werden, um dies für den therapeutischen Prozess und die damit verbundenen Ziele nutzbar zu machen. Mit Rückgriff auf die Bezugsrahmentheorie (engl. RFT) wird dargestellt, wie Metaphern und Erfahrungsübungen aufgebaut sind, und wie sie auf Basis von Funktionsanalysen modelliert werden.

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Workshop-Folien
ACT-WS_Form follows function_2018-10.pdf
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Zentrales Anliegen des Workshops

Der Workshop soll erfahrbar machen, dass wir mit der Art der gemeinsamen Modellierung mit KlientInnen einen vertieften therapeutischen Prozess anstoßen können, wenn wir uns trauen, bekannte ACT-Metaphern und Erfahrungsübungen flexibel abzuwandeln, neu einzukleiden oder echte (Interaktions-)Experimente mit KlientInnen daraus zu machen. Dieser Prozess erfordert von uns als TherapeutInnen mehr psychische Flexibilität als wenn wir mit Vorlagen und Arbeitsblättern einem fixierten Konzept folgen und versuchen würden, eine bestimmte Lern-Botschaft didaktisch "gut eingepackt" zu platzieren. Allerdings hilft dieser "Mehraufwand" in der Interaktion mit KlientInnen, indem wir als echte Modelle für psychische Flexibilität authentisch die Entwicklung von psychischer Flexibilität unserer KlientInnen unterstützen, und dadurch

  1. ) den Modell-Gedanken wichtig nehmen und prozes- & kontext-orientiert arbeiten,
  2. ) unsere eigene psychische Flexibilität (online) trainieren und dadurch flexibler auf und im Prozess mit unseren Klienten (re)agieren, und
  3. ) als TherapeutInnen uns selbst in den Experimenten erleben, und dabei für die KlientInnen Lotsen entlang von ACT-Prozessen im Hexaflex sein können, ohne uns außerhalb dieser Prozesse zu platzieren; zusätzlich als Lern-Partner (u.a. Lernen am Modell) für unsere Klientinnen authentisch bereitstehen.

Im Workshop wechseln sich Präsentations- mit Selbsterfahrungs-Einheiten ab.


Kurzvita Workshop-Leiter

Psychotherapeut Reimer Bierhals hat eine Praxis für Psychotherapie in Bamberg
Reimer Bierhals

 

Dipl.-Psych. Reimer Bierhals arbeitet als Psychotherapeut in eigener Privatpraxis in Bamberg mit Erwachsenen, Kinder/Jugendlichen und Paaren (www.psychotherapie-bewegt.de). Er beschäftigt sich seit 2012 vertieft mit ACT. Sein Verständnis von Psychotherapie besteht darin, mit dem Klienten einen Experimentier-Raum zu schaffen, in dem neue Erfahrungen in die WERT-geschätzte Richtung im Leben möglich werden. In seinem früheren beruflichen Leben hat er planspielbasierte Trainingsprogramme für Unternehmen und Spezialeinsatzkräfte der Polizei entwickelt.

 

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