Was ich mit ACT in die Welt bringen will

Mir liegt daran, mit ACT das Leben in die Praxis hereinzuholen. Ich möchte die Probleme meiner KlientInnen nicht als „gestört“ betrachten, sondern als „Lösungsversuche“, die aus ihrer Geschichte heraus funktional nachvollziehbar sind. UND die zutiefst menschlich sind in ihrem Bestreben, unangenehmes inneres Erleben zu beseitigen.
Allerdings möchte ich es auch als Lösungsversuche betrachten, welche im Hier&Jetzt verhindern, konkrete Schritte in die persönlich WERT-geschätzte Richtung zu gehen. Sie verhindern, sich für ein erfülltes Leben zu engagieren. Ich will mich mit ACT auf Augenhöhe in die Perspektive meiner KlientInnen begeben und mir dabei bewusst bleiben, dass ich selbst immer wieder automatisch zu den gleichen „Lösungsversuchen“ greife.
Verhaltenstherapie mit ACT findet im Hier&Jetzt statt: Dafür brauche ich mit ACT keine Experten-Maske aufsetzen und mich hinter ACT-Arbeitsblättern verstecken. Sondern ich kann mich als Person als Verstärker-Quelle für meine KlientInnen mit meinem persönlichem Erleben einsetzen, ohne dabei vortäuschen zu müssen, dass ich meine eigenen Ängste, Minderwertigkeits-Gefühle und mein eigenes Vermeidungs-Verhalten ein für alle mal hinter mich gelassen hätte.
Stattdessen kann ich mit dieser lebensbejahenden Therapie-Richtung mit KlientInnen im Hier&Jetzt experimentieren, ausprobieren, die Perspektiven wechseln und immer wieder eine mitfühlende Beobachter-Haltung sowie eine menschliche Verbindung im Therapie-Zimmer etablieren, damit meine KlientInnen sich trauen, Stück für Stück mir gegenüber emotionale Risiken eingehen. Und sich vor allem immer mehr trauen, die Brücke zu dem Leben außerhalb des Praxis-Zimmers zu schlagen.
In diesem Brückenschlag geht es darum, dass sie sich dann auch in den anderen Kontexten ihres Lebens, gegenüber wichtigeren Menschen als ich es für sie bin, HINZU-Verhalten riskieren. Und gleichzeitig die mitfühlende Beobachterhaltung praktizieren, um erfahrungsbasiert zu merken, welche konkreten Handlungen in den verschiedenen Situationen tatsächlich in die WERT-geschätzte Richtung führen.
Es geht nicht darum, gewohnte Regel des Verstandes blind zu folgen und zu hoffen, dass sie endlich funktionieren. Es geht darum, Handlungen außerhalb der bisherigen Regeln zu riskieren und das eigene Regel-Lexikon um die Handlungen zu erweitern, die langfristig zufriedener machen. Das kostet die Bereitwilligkeit, kurzfristig unangenehme Gefühle zu spüren.
Dieser Brückenschlag ist es: das Leben in das Praxis-Zimmer zu holen sowie die Erfahrungen in den Alltag und retour zu tragen: das will ich mit ACT in die Welt bringen!
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